und eigentlich auch nicht. Unser Wecker klingelte um 5:30 Uhr – heute war Tiger Tag… oder auch nicht?
Aber ich fange doch einmal bei gestern an, Bilder haben wir ja hochgeladen, aber nicht groß was geschrieben. Auch gestern sind wir sehr früh aufgestanden. Wir waren bereits um 5:45 Uhr mit unserem Fahrer am Hotel verabredet, da wir bereits um 6 Uhr beim Eingang des Taj Mahal sein wollten. Haben wir auch geschafft! Nach dem wir unsere Eintrittskarten bekommen haben – auch mal wieder eine Besonderheit, hier werden die Warteschlangen nach Geschlecht getrennt – haben wir uns auch in zwei verschiedene Eingangsschlangen stellen müssen. Bei gefühlten 1000 Menschen komisch, wenn man einfach mal so getrennt wird…Aber egal, wir fallen hier mit unserer Größe auf und können zum größten Teil über alle Inder – besonders die Inderinnen – drüber schauen. Und man glaubt es nicht, wir haben uns sogar nachher wiedergefunden.
Das Taj Mahal lässt sich schwierig beschreiben. Alles aus weißem Marmor! Ein ganz weicher zarter Marmor, in den hunderte Ornamente, Blumen und Schriftzüge eingearbeitet sind. Über 20.000 Menschen haben 20 Jahre an dem Bau gearbeitet. Das Ganze dann noch mit einem tollen Licht im Sonnenaufgang. Was soll ich sagen, es war einfach nur einnehmend und wirklich was ganz Besonders. (Auch wenn es nur toter Stein ist.)
Danach ging es knapp 6 Stunden mit dem Auto weiter nach Ranthambore. Wären es 6 Stunden in Deutschland gewesen, wäre das Adrenalin sowas von nach unten gegangen, hier jedoch gab es immer mal wieder verschiedene Sekunden mit einem richtigen Ausstoß und das, obwohl unser Fahrer wirklich sehr gut fährt. Man muss sich das so vorstellen: Kühe, Ziegen, Hunde, Schweine und Kamele laufen alle in den Dörfern und Städten frei rum, manchmal werden sie auch in Herden über die Straße getrieben. Dazu kommen dann noch Fahrräder, TukTuks, Trecker mit großen Soundanlagen, LKWs (sehr viel größer als bei uns), komisch beladene Gefährte und Autos. Ach – Busse nicht zu vergessen! Die meiste Zeit ist man auf einer guten zweispurigen Straße, aber halt nicht alleine. Kommt man nun mit dem Auto angefahren und es steht z.B. eine Kuh auf der Straße, wird sie egal von wem einfach überholt. Ist da dann auch noch ein Fahrradfahrer, der vielleicht gerade die Kuh überholt, wird der gleich mit überholt. Bis dahin ist noch alles ok, allerdings lässt sich diese Kette wirklich unglaublich ausweiten. Das heißt im Zweifel überholt das schnellste Gefährt 3-4 Hindernisse und das leider auf beiden Seiten oft sehr sportlich – Hauptsache mit lauter Hupe, auf den LKW steht hinten in bunt fast immer „Horn Please!“ Ich bin dazu übergegangen, nach dem ich in 5 Situationen „ups“ gerufen habe, einfach die Augen zu schließen. Hilft ja nicht, ab und an geht mit allen hier das Temperament durch.
Davon haben wir uns heute dann erst einmal erholt und uns auf die Spuren des indischen Tigers begeben. Um 6:15 Uhr holte uns ein Jeep im Hotel ab. Ich sagte noch „schon irgendwie komisch, sich mal wieder in fremde Hände zu begeben…“ und schon begrüßten uns zwei Männer, die sich beim Hotelpersonal so verabschiedeten: „wir bringen die beiden dann morgen Abend wieder“. Damit war klar: wir werden schon nicht verschleppt werden. Es besteht keine Sorge, wir fühlen uns hier trotz allem sehr sicher, es ist manchmal nur etwas anders. Auch heute haben wir hinter den Bergen einen grandiosen Sonnenaufgang und eine wahnsinnige Natur gesehen – doch leider keinen Tiger. Dafür aber Antilopen und die sehr nah. War auch beeindruckend.
Tja, das waren unsere letzten 2 Tage. Den Rest der Zeit haben wir am Pool gelegen und erwachsenen Indern schwimmen beigebracht. Sehr Lustig! Morgen geht es weiter nach Jaipur – die rosafarbene Stadt. Hier sind angeblich alle Häuser rosa. Mal schauen! Die Fahrt dauert nur ca. 3,5 Stunden und wir sind gespannt, was uns hier erwartet. Unterwegs schauen wir uns noch einen Affentempel an – ein Vorschlag unseres Fahrers. Vorher gehen wir nun aber erst einmal Abendessen und dann Elefanten zählen.