Johannesburg – Joburg – Jozi – Stadt des Goldes – eGoli

So abwechslungsreich der Name, so abwechslungsreich und kontrastreich die Stadt. Schön ist sicherlich was anderes, doch es war ein mega spannender Tag. Wir haben das seit langem mal wieder eine Hop on Hop of Tour mit dem roten Bus gemacht. Denn hier Autofahren ist sogar mir zu viel, besonders, wenn die Ampeln auf Grund vom Stromausfall aus sind. Denn dann gilt in dieser Millionenstadt – „First come, first surfe“ und / oder einfach fahren. Das kombiniert mit 2-3 Spuren und Linksverkehr wird für Europäer einfach immer aufregend sein. Und doch hat es gestern geklappt. 

Was haben wir denn nun gesehen? Ich würde sagen für einen Tag ausreichend, für die Vielfalt hier zu wenig. Unser Bus ist nur wenige Gehminuten von unserer Bleibe entfernt gestartet. Und es war wie immer hier – einfach nur super freundliche und offene Menschen. Ein Angestellter hat vor einem Gebäude die Südafrikanische Flagge aufgefangen, als wir heute morgen vorgingen. Wir sind irgendwie aufgefallen, wurden angesprochen und bekamen einen schönen und spannenden Tag gewünscht. Er berichtete noch, das er die Landesflagge aufhängt und das wars… An der Busstation angekommen, erst einmal quatschen, lachen und erst dann kommen die „Geschäfte“. Erst einmal wieder ungewohnt, nicht sofort zu Sache zu kommen. Doch wir dürften davon mehr mit in unseren Alltag transportieren. Würde sicherlich allen gut tun.

Mit ca. 15 Minuten Verspätung starteten wir in Rosebank unseren Trip. Rosebank ist ein recht kosmopolitischer Geschäfts- und Wohnvorort im Norden des Zentrums. Wenige Minuten später sind wir an einem Golfplatz, dem Cricket South Africa Stadion, weiter in eine Stadt in der Stadt: Melrose Arch. Weshalb eine Stadt in der Stadt? Weil hier vor ca. 15 Jahren ein Investor alle Grundstücke aufgekauft, alles abgerissen und neu aufgebaut hat. Wohnen, Leben und arbeiten in einem und darum ein Zaun mit viel Überwachungskameras und Polizei. Mhhhhh…. Auch das ist ein Gesicht dieser Stadt. Weiter ging unsere Tour durch sehr schöne, grüne und reichere Stadtviertel. Vorbei am Wohnhaus von Madela in dem nun eine Museum und die Madela Stiftung ist. Weiter an den anderen Wohnhäusern die von ganz klein bis zu sehr repräsentativ gebaut sind. Das größte wurde für die Besuche von berühmten Persönlichkeiten genutzt. Weiter ging die Tour über Constitution Hill – lange war hier ein Gefängnis, heute Ort für ein Museum. Weiter fuhr unser Bus durch das „Mining Destrict“ mitten in der Stadt wo früher Gold befördert wurde. 

Hier an der Stelle ein kurzer Abstecher zur Geschichte von Joburg: Strategisch ist diese Stadt sehr schlecht gelegen. Kein eigenes Trinkwasser, keine wirkliche Infrastruktur, das Umland ist wortwörtlich ein Umland. Hinzu kommt, dass die Stadt auf ca. 1800 Meter über 0 liegt. Sprich auch der Sauerstoff ist laut dem Guide schon etwas knapper. Doch die Erde hat einfach soviel Gold zu bieten, das die Stadt nach und nach um die Minen gewachsen ist. So fährt man heute durch die „Innenstadt“ und sieht an sehr vielen Orten die Fördertürme. Nur wenige km weiter außerhalb gibt es noch viele intakte Minen. Die tiefste ist 4,5 km tief und es wird geplant noch tiefer zu graben. Nur um eine Größenordnung zu haben, 80 % des Goldes innerhalb den 80./90. Jahren weltweit kam aus Joburg. 

Zurück zur Busfahrt – vorbei an vielen interessanten Plätzen, immer wieder auch Orte die Mandela bewohnt hat, raus zu einer umgebauten Goldmine (in ein Museum) weiter zum Apartheid Museum. Hier haben wir den Bus verlassen und haben einenAbstecher ins Museum gemacht. Sehr modern und super aufbereitet. Was uns nicht klar war, dass man in dem Museum hätte Stunden verbringen können. Leider war unsere Zeit begrenzt, da wir in Newtown eine Stadtführung gebucht hatten.

Diese war einzigartig und wahnsinnig informativ. Wir waren nur 4 Teilnehmer und ein sehr guter Guide, der fast 3,5 Stunden alles mögliche über Land und Leute erzählt hat. Leider hat es nach ca. 2 Stunden angefangen so zu regnen, dass wir sehr schnell sehr nass waren. Doch in einem Restaurant kann man ja auch weiter erzählen. 🙂

Nach einem sehr spannenden Tag ging’s zurück in unsere Bleibe. Morgen geht es schon weiter, doch es war bestimmt nicht das letzte Mal hier, da wir einfach zu wenig gesehen haben. Denn wir reden von einer Stadt die soviel Gesichter wie Einwohnerzahlen hat. Je nach Statistik leben hier zwischen 3-12 Millionen Menschen. Alleine diese Spannbreite gibt vielleicht etwas wieder wie unterschiedlich manches hier ist. 

Weitere Eindrücke aus Johannesburg

Eins der vielen Villen-Viertel mit Blick über Joburg

Mitten drin…

Apartheid-Museum

Zurück in Johannesburg

Leider sind es ein paar mehr Eindrücke geworden. Doch ich konnte mich nicht entscheiden. 🙂

Eine Antwort auf „Johannesburg – Joburg – Jozi – Stadt des Goldes – eGoli

  1. Wow, was für eine spannende Stadt👍 Schade, dass wir während unserer Tour nur zum Schlafen dort waren…
    Danke für die vielen Infos und die Fotos! Sie machen Lust auf die Stadt.

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