Wir hatten die letzten zwei Tage Zeit in Kampot. Diese waren auch notwendig, obwohl diese kleine Provinzhauptstadt sehr ruhig und klein ist. Hier wohnen ca. 100.000 Einwohner. Die Stadt ist ca. 20 Kilometer vom Meer entfernt und hat (fast) immer eine kleine Brise, was bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit wirkliche Erholung bedeutet.
Fangen wir mal bei gestern an. Ein ganz entspannter Tag – Frühstück bis 11 Uhr, dass muss mal ausgenutzt werden. Ein kleiner Fotowalk durch die Stadt, abends noch eine Schifffahrt zu den Glühwürmchen und ganz wichtig – 3 Stunden am Nachmittag einfach mal die Seele am Pool baumeln lassen. Der Pool ist für max. 2 Personen gemacht, da er nicht wirklich groß ist. Doch egal, der Garten des Hotels ist für die Augen eine wirkliche Oase. Bis auf die Ratte die immer von Baum zu Baum huschte.
Heute sah der Tag schon wieder voller aus. Wir haben eine Tagestour mit einem sehr coolen Tuk Tuk Fahrer gemacht. Er hat uns zu den Pfefferplantagen, Salzfeldern, zum Krebsmarkt in Kep und an den Secret Lake gefahren. Doch bevor es losging, wurde uns erst einmal ein nettes Accessoires verpasst.
Damit es von den Fotos etwas geordnet ist, fange ich mal mit dem Pfeffer an. Kampot ist sehr bekannt für seinen Pfeffer. Er wurde von den Franzosen (wie so vieles) hierher gebracht. Obwohl: es wird auch behauptet, vorher hätten das schon die Chinesen getan, er wäre aber ursprünglich aus Indien. Hier in der Region gibt es einige Pfefferplantagen, die vom schwarzen, grünen, roten und weissen Pfeffer bis hin zu geräucherten und gesalzenen Pfeffer, Kurkuma, Salz und Gewürzmischungen alles mögliche anbieten und auch anbauen. Ganz wichtig: die zwei die wir besichtigt haben – alles „organic“. Wir haben eine ganz kleine Plantage besichtigt, die ca. 4000 Pflanzen hat, bei der zweiten, einer großen Plantage sprechen wir von 300.000 Pflanzen. Die Pflanzen wachsen an einem ganz bestimmten Holzpfahl und werden auch mit einem Naturband angebunden. Im ersten Jahr werden nur die Blüten abgemacht und es darf keine Frucht geerntet werden. Erst ab dem zweiten Jahr bringt der Pfeffer Geld ein. Jede Rispe wird noch händisch verarbeitet, da sie nach hellgrün, dunkelgrün und im Vorfeld nach roten Körnern getrennt werden. Die roten Körner werden noch an der Ranke abgepflückt, sie sind die empfindlichsten und die reifsten Körner. Wer sich immer schon gefragt hat: Weißer Pfeffer wird aus den roten Körnern hergestellt. Es sind die roten Körner, die zwei Tage eingeweicht werden, um die Schale zu entfernen. Die Schale ist süßlich und gibt dem roten Pfeffer somit die besondere Note. Die grünen Körner werden wie Johannisbeeren (Stiel und Kerne) gepflückt und ebenfalls in Handarbeit von der Rispe entfernt. Es war schon echt beeindruckend zu sehen. Die große Plantage hat mehrere hunderte Frauen beschäftigt, die jeden Tag 8 Stunden den Pfeffer pulen. Die roten Körner sind recht selten, eine Frau pflückt ca. 80-800 Gramm am Tag.
Weiter geht es mit dem Secret Lake – ein reiner Touristenname, da der eigentliche Name für Touristen zu kompliziert und zu lang ist. Bei dem See handelt es sich, um einen künstlich angelegten See, der in der Zeit der Roten Khmer von den Zwangsarbeitern per Hand ausgehoben werden musste. Die Idee dahinter war, dass mit dem See die Reisfelder besser bewässert werden können. Der Hintergrund zu dem Gedanken ist, dass die Roten Khmer den Reisanbau verdreifachen wollten, um den Reis mit China gegen Waffen zu handeln, was logischerweise auch bedeutete, dass die Reisernte mehrmals (optimal dreimal im Jahr) stattfinden sollte. Da die Felder hier jedoch ganz normal nur von der Regenzeit bewässert werden und somit schnell recht trocken sind, sollte der See Abhilfe schaffen.
Hier auch mal einige Impressionen aus der Region:
Weiter geht es für alle Krebsliebhaber mit dem Crap-Market in Kep. Ein kleiner Markt, der direkt am Meer stattfindet. Hier wird der Krebs direkt vom Wasser in den Topf geworfen. Hat man Interesse an Krebsen, kann man kiloweise (1 kg = 5 $ (4 Euro)) welche kaufen. Ach, in dem Preis ist auch schon das Kochen inkludiert. Reis, Saucen etc. kann an anderen Marktständen dazu gekauft werden. Für uns war es nichts – außer spannende Fotomotive und Beobachtungen. Ach, natürlich gab es nicht nur Krebse, sondern auch Garnelen. Und das waren ganz schön riesige Dinger.
Nach dem Markt ging es das erste Mal an den kleinen Strand hier in der Region. Ein kleiner Spaziergang mit den Füßen im Sand und Wasser, die Sonne die kurz vor dem Untergehen war und wenige Menschen. Ein Paradies…
Zum Abschluss der Tour haben wir noch bei den Salzfeldern gehalten. Hier gab es live leider nicht viel zu sehen, da das Wetter noch nicht rocken genug ist. Doch dank eines „Home-Cinema“ gab es einen guten Film. Interessant ist, dass jedes Feld nur drei Tage braucht, bis aus Salzwasser aus dem Meer die Salzblumen entstehen. Die Vorarbeit der Felder ist viel aufwendiger als die Salzproduktion und Ernte selbst.
Nun neigt sich der Tag dem Ende zu, wir werden nun schlafen, da morgen früh um 8 Uhr der Minibus uns hier im Hotel abholt und wir uns dann auf den Weg zurück nach Phnom Penh machen. Wir werden dann eine Nacht da bleiben und einen weiteren Reisetag nach Battambang einlegen. Dann wird es hoffentlich auch wieder einiges zu berichten geben.